Die Vernunft ist für mich eine Masseinheit, die vor allem den Faktor Zeit innehat. Vernunft soll nämlich dafür sorgen, dass nach Ablauf einer bestimmten Zeit sich die persönliche Situation eines Subjektes nicht verschlechtert.
Vernunft ist immer individuell, das heisst, jeder und jede Persönlichkeit kann in bestimmten Situationen ein anderes Verhalten als vernünftig ansehen. Aber eines lässt sich generell sagen: Niemand kann IMMER vernünftig sein. Das soll sich bitte jeder und jede eingestehen.
Schau dir ein Hund an: er bekommt Essen, und er isst und trinkt, solange er kann. Er denkt nicht daran, dass er morgens auch noch Essen braucht. Was aber, wenn sein Herrchen am nächsten Tag kein Essen bereitstellt? Sieh hier, meiner Meinung nach ist es nicht die Aufgabe des Hundes, vernünftig zu sein. Vielmehr ist es die Aufgabe des Herrchens, ihm mit Wertschätzung und Liebe zu begegnen. Ihm Futter zu geben, wenn er Futter braucht. Dann braucht das Hündchen auch keine Vernunft anzuwenden.
Jetzt übertrage dieses Beispiel auf den Menschen. Hier ist es vielmehr die Aufgabe der Eltern, ihren Kindern Wertschätzung und Liebe entgegen zu bringen.
Das geht aber nur, wenn wir Menschen lernen, weniger verklemmt zu sein. Denn wer immer vernünftig sein will, sperrt sich viele Möglichkeiten im Leben aus. Nicht alles was golden ist, glänzt. Nicht alles, was unvernünftig scheint, ist schlecht. Vernunft kann sich immer nur mit Logik erklären. Aber das Leben ist weit mehr als nur Logik. Schau die Liebe an: hier machen Menschen Dinge, die für andere unerklärlich sind. Dies ist aber weder ein Paradoxon noch verkehrt. Sondern einfach das Leben.
Bei Ängsten und Neugierde kann die Vernunft der Entwicklung hinderlich sein, wenn sie zu stark ausgeprägt ist. Bei Reizen kann die Vernunft für ein Volk hinderlich sein. Schicksalen mit Vernunft zu begegnen, da würde ich denken, das ist okay.